Internationales Lesecafé am 15.11.2019
Ein Dankeschön an alle Vorlesepaten und Leselernhelfer
Jedes Jahr am dritten Freitag im November setzt der bundesweite Vorlesetag ein öffentliches Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens und begeistert Kinder und Erwachsene für Geschichten.
Diesen Tag nahm das Freiwilligenzentrum zum Anlass und richtete als Dankeschön für alle ehrenamtlichen Vorlesepaten und Leselernhelfer ein internationales Lesecafé ein. Das Freiwilligenzentrum möchte an diesem Tag die wichtige ehrenamtliche Tätigkeit der Lesescouts, Vorlesepaten und Leselernhelfer in Bad Nauheim würdigen und gestaltet ihnen einen Vorlesetag und lässt ihnen Geschichten vorlesen. Wer sich ehrenamtlich engagiert, erwartet oft keine große Anerkennung. Umso schöner ist es, wenn das Engagement doch gewürdigt wird
Die musikalische Umrahmung übernahm Maria Hahn, die das Publikum wieder einmal mit ihrer einmaligen Stimme begeisterte.
„Die Fähigkeit zu lesen beginnt beim Vorlesen in der Kindheit. Hier haben die Lesepaten die Neugierde auf Texte geweckt und damit wichtige Weichen für die Zukunft der Lesekompetenz der Kinder gestellt, die für die Entwicklung des Kindes von zentraler Bedeutung sind. Deshalb unser großer Dank an sie“, begrüßte Ingrid Schmidt-Schwabe 1. Vorsitzende die Anwesenden.
Sie gab eine kurze Zusammenfassung des Projektes Lesen, das mit den Jahren gewachsen ist und wies auf die vielen Unterstützer und Kooperationspartner hin, und die das FWZ gewonnen hat, wie zum Beispiel die Stadt Bad Nauheim, die Stadtbücherei, die Kindertagesstätten, die Schulen und die Seniorenheime sowie „Stiftung Lesen „ und „Mentor Hessen – die Leselernhelfer e.V.“,
Mit einer kurzen Gedenkminute wurde dem am Vortag verstorbenen Georg Kowalski, dem Landesvorsitzende von Mentor Hessen gedacht und sie begrüßte zugleich seine enge Mitarbeiterin Marina Cerea, mit ihren Mentees.
Das erste Grußwort überbrachte die Erste Kreisbeigeordnete Frau Stephanie Becker-Bösch. „Vorlesen ist ein wichtiger Schlüssel zur Bildung von Kindern im Vorschulalter und damit eine wichtige Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft. Kinder, denen viel vorgelesen wird, lernen später auch leichter lesen und schreiben. Vorlesen fördert unter anderem soziale Kompetenzen, die Fantasie und das Sprachbewusstsein“ .
Gerhard Hahn Rede am bundesweiten Vorlesetag… 2019
Herr Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Hahn wandte sich an die Anwesenden mit den Worten: „Die Verantwortung und die Aufgaben, die Sie übernommen haben und die Kompetenzen, die Sie vermitteln wollen und werden, ragen tief in weitergehende und weiterführende Lernprozesse hinein, sind dafür geradezu Voraussetzung“, bemerkte er in seinem Grußwort. Er wünschte den Vorlesepaten und den Leselernhelfern weiterhin viel Freude und Erfolg bei Ihrer wichtigen, unverzichtbaren ehrenamtlichen Tätigkeit und sagte mit allergrößtem Respekt ganz, ganz herzlichen Dank für Ihr Engagement. Danach brachte er noch die wahre Geschichte vom Hund, der beim Kirchengeläut zur Kirche rennt zu Gehör.
Herr Bürgermeister Klaus Kreß nutzte sein Grußwort, um, um die ehrenamtliche Arbeit der Vorlesepaten und Leselernhelfer in der Stadtbücherei, den Kindertagesstätten, den Schulen und den Seniorenheimen hervorzuheben und dankte ihn: „Sie sind teils seit zehn Jahren dabei. Das ist vorbildlich, denn das Ehrenamt lebt von der Nachhaltigkeit.“ Danach nahmen er und der Erste Stadtrat Herr Peter Krank die Ehrungen für alle vor, die am „Projekt Lesen“ beteiligt waren und sind.
„Rund 30 Prozent der Eltern lesen ihren Kindern nicht regelmäßig vor, wie die Stiftung Lesen in ihrer Vorlesestudie feststellte. Hier können ehrenamtliche Vorlesepatinnen und Vorlesepaten einen wichtigen Beitrag leisten. Alle Kinder hören konzentriert zu, wenn unsere Paten ihre Begeisterung für Bücher weitergeben, “, sagte Ruth Schrot, Projektleiterin der Vorlesepaten .
„Ehrenamtliche Vorlesepatinnen und Vorlesepaten lesen auch Senioren regelmäßig Texte und Geschichten vor, kommen so mit ihnen ins Gespräch und schenken ihnen Zeit und Aufmerksamkeit“ erläutert später Dr. Sigrid Timmermann-Küntzel, die die Paten als Projektleiterin betreut.
Die nächsten Vorleser waren die Lesescouts der Wettertalschule. Die Lesescouts bringen ihren Mitschülern die Lust am Lesen bei und erzählten an diesem Nachmittag eine Tiergeschichte mit bewegten Bilder. Das waren Sophie Meichner, Nathalie Rieskamp, Sophia Hacker und zwei weitere Mädchen. Sie wurden betreut von der Schulleiterin Katharina Merkel, der Lehrerin Sarah Bauer und Frau Meichner als begleitende Mutter. Die Projektleiterin Dr. Sigrid Timmermann-Küntzel war leider verhindert. Mit ihr fand wir vorab ein Gespräch statt.
Nach den Lesescouts trugen die Mentees von „Mentor Hessen“ Geschichten vor. Dieses Mal lasen nicht ausländische Mitbürger in ihrer Muttersprache vor, sondern Marina Cerea, als Mentorin zeigte das Können ihrer jugendlichen Mentees aus verschiedenen Ländern. Sie lasen auf Deutsch vor. Als erstes las Hania Ahmad, aus Afghanistan, begleitet von ihrem Mentor Hans-Peter Paulenz, von Franz Kafka „Der Aufbruch“, als Synonym zu ihrer eigenen Lebensreise.
Rawan Alhaj Ahmad, aus Syrien, begleitet von Marina Cewrea als ihre Mentorin, las „Der Koalabär“ vor. Einen Text, den sie in Vorbereitung auf die Deutschprüfung, selbst recherchiert und geschrieben hat.
Als Überraschungsgast kam Alina Rohn-Nemudrova mit ihren Puppen.
Die Lesepaten, die die Arbeit der Stadtbücherei unterstützen, wurden begleitet von Frau Sabine Coldehoff, die Leiterin der Kinder- und Jugendabteilung.
Frau Schmidt-Schwabe bedankte sich bei Frau Heidrun Schröder-Höbbel, für den neusten Bereich, den der Leselernhelfer, den sie mit großem Engagement ins Leben gerufen hat.
„Die Leselernhelfer üben diese Tätigkeit ehrenamtlich aus, sie unterstützen die Kinder beim Lesen lernen, sie wollen ihre Lesefreude wecken und für Leseverständnis sorgen. Alle Lesementoren werden qualifiziert, bevor sie sich mit den Lesekindern in den Schulen treffen. Dort geben sie keine Nachhilfe, sondern gewinnen die Schüler dafür, mehr zu lesen und Lesekompetenz aufzubauen“, meint Heidrun-Schröder-Höbbel, 2. Vorsitzende.
Der Bedarf an Leselernhelfern ist groß. Darum sucht das FWZ interessierte Menschen jeglichen Alters für dieses Ehrenamt. Wenn Sie selber gerne lesen und einen guten Draht zu Kindern haben, außerdem 1x die Woche für 1 Schulstunde Zeit erübrigen können, dann sind Sie herzlich willkommen. Die nächste Qualifizierung findet am 24. bis 25. April 2020 statt.
Für nähere Angaben schreiben Sie eine E-Mail an folgende Adresse: fwz@fwz-badnauheim.de oder telefonieren Sie: 06032 920359