Preis der Bürgerstiftung

Freiwilligenzentrum ist fest verankert im sozialen Leben.

Bad Nauheim (har). Seit zwölf Jahren gibt es das Freiwilligenzentrum Bad Nauheim, das viele Projekte angestoßen hat. Jetzt bekam das FWZ den Preis der Bürgerstiftung überreicht.

Am Sonntag wurde das FWZ mit dem »Preis der Bürgerstiftung« für bürgerschaftliches Engagement in Bad Nauheim ausgezeichnet.

Die Laudatio hielt erster Stadtrat Peter Krankt  Bürgerpreis Laudatio 1. Stadtrat Peter Krank 2017

Eingerahmt von den Teamleitern des Freiwilligenzentrums und Vorstandsmitgliedern der Bürgerstiftung sowie dem Ersten Stadtrat Peter Krank (6. v. r.) übergab Stiftungspräsident Jürgen Burdak (Mitte) den Preis an Ingrid Schmidt-Schwabe (7. v. r.)

Am Sonntag wurde das FWZ mit dem »Preis der Bürgerstiftung« für bürgerschaftliches Engagement in Bad Nauheim ausgezeichnet.

In seiner Laudatio beim Festakt im »Best Western Rosenau« beschrieb Erster Stadtrat Peter Krank den gemeinnützigen Verein als »fest verankert im sozialen Leben der Stadt und seiner

Bürger«. Als langjähriger Fachbereichsleiter für Soziales habe er das »soziale Wirken des Vereins vom Logenplatz aus verfolgen können«.

In den Mittelpunkt seiner Laudatio stellte er das Wirken der FWZ-Vorsitzenden Ingrid Schmidt-Schwabe, die durch ihr großes Engagement auf Landesebene, etwa bei der Ausbildung von Senior-Trainern und Engagementlotsen, der Stadt viele Türen geöffnet habe. »Ich habe unsere Kooperation stets als große Bereicherung empfunden«, sagte Krank und ging ausführlich auf die vielfältige Arbeit des FWZ ein. Ob mit der Einrichtung von Lesepaten, der Herausgabe des Ehrenamtskalenders, der Ausbildung zum Senior- und Demenzbegleiter oder vielen weiteren Aktionen – dem FWZ sei es gelungen, »ein neues Verständnis für die Situation älterer Menschen in der Stadt zu schaffen«.

Fazit des Ersten Stadtrats: »Es ist bemerkenswert, was sie in den vergangenen zwölf Jahren auf die Beine gestellt haben. Machen Sie weiter so.« Zuvor war Jürgen Burdak, Präsident der Bürgerstiftung, in seinem Festvortrag auf das Ehrenamt in der Kommune« eingegangen. Wie wenig ehrenamtliche Arbeit aus dem Alltag wegzudenken ist, beschrieb er anhand der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren, in denen in Hessen 72 700 Einsatzkräfte ehrenamtlich tätig sind.

Keine »Lückenbüßer«

»Ohne Ehrenamt könnten wir uns diese Republik gar nicht leisten«, sagte Burdak angesichts der vielfältigen Arbeit der laut statistischem Bundesamt 23 Millionen ehrenamtlich tätigen Menschen in Deutschland. »Wenn öffentliche Mittel nicht reichen, muss oft das Ehrenamt ran«, meinte Burdak, warnte aber davor, den Ehrenamtlichen zu vermitteln, »dass sie Lückenbüßer sind«.

Burdak forderte die Unterstützung der Ehrenamtsarbeit durch die Kommunen. Als positives Beispiel nannte er die Kooperation und Unterstützung der Stadt bei der Flüchtlingsarbeit. Die Übergabe des Preises an Schmidt-Schwabe verband Burdak mit der Zusage, dass die Bürgerstiftung zwei Projekte des Familienzentrums finanziell unterstützen werde.

Zur Preisverleihung bat die FWZ-Vorsitzende alle anwesenden Teamleiter auf die Bühne. »Der Preis gehört doch uns allen«, sagte Schmidt-Schwabe, die in ihrer anschließenden Dankesrede zahlreiche FWZ-Projekte näher erläuterte. Schließlich stellte sie fest: »Ehrenamt ist nicht nur ein Gewinn für andere, sondern auch für sich selbst.«

Ein kurzes Grußwort sprach Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Hahn (UWG). »Ich habe heute viel gelernt«, stellte Bürgerstiftungs-Vizepräsident Günter Hummel, der durch das Programm führte, fest. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom jungen Cello-Quintett der Musikschule Bad Nauheim.

               

       

 

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Drei Fragen an Ingrid Schmidt-Schwabe

Welche Bedeutung hat der Preis der Bürgerstiftung für Sie persönlich? Ingrid Schmidt-Schwabe: Für mich selbst ist der Preis weniger wichtig. Viel wichtiger ist mir die Anerkennung der Arbeit des Freiwilligenzentrums mit all seinen Mitarbeitern und Projektleitern, ohne die die ehrenamtliche Arbeit nicht zu schaffen wäre.

Gibt es eine Aktivität, die Ihnen besonders am Herzen liegt? Schmidt-Schwabe: Ja, das ist die Aktion »Silberstern«, mit der wir die Bevölkerung für das Krankheitsbild Demenz sensibilisieren wollen. Ich sehe dieses Projekt als einen Beitrag zur Inklusion, die für mich dann gegeben ist, wenn jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit erhält, in vollem Umfang an ihr teilzuhaben oder teilzunehmen. Planen Sie für die Zukunft neue Projekte? Schmidt-Schwabe: Aber klar doch (lacht). Es gibt so viel zu tun. Ein Beispiel: Es ist wahnsinnig wichtig, Arbeitslose für die Arbeit im FWZ zu gewinnen. Diesen Menschen können wir bei einer Bewerbung mit einem Kompetenznachweis für die ehrenamtliche Tätigkeit helfen. (har/Foto: lod)

 

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