Acht neue Senioren-und Demenzbegleiter erhalten Zertifikate

Ehrenamtlicher Einsatz, damit Einsamkeit im Alter nicht zum Problem wird.

Menschen erreichen ein immer höheres Alter. Dank gesunder Ernährung und medizinischer Versorgung kommt die Mehrheit der Senioren in der Regel ohne große Einschränkungen aus. Ihr Problem ist die Vereinsamung. Die eigenen Kinder wohnen häufig weit entfernt, das Modell “Großfamilie” gibt es praktisch nicht mehr.

 

In Deutschland leben heute mehr als zwei Millionen Menschen über 80 Jahre allein. Die Mehrheit von ihnen sind Frauen. Manchmal sprechen die Alleinstehenden den ganzen Tag mit niemandem. Morgens kommt der Pflegedienst, zieht ihr die Kompressionsstrümpfe an, und mittags kommt das Essen auf Rädern. Soziale Dienste erledigen nur noch das Nötigste. Zeit für Gespräche oder kleinere Unternehmungen bleibt nicht. Mit dem Projekt “Senioren- und Demenzbegleiter” soll die psychosoziale Betreuung älterer Menschen unterstützt werden.

Die ehrenamtlichen Senioren- und Demenzbegleiter nehmen sich viel Zeit zum Reden mit den Menschen. Ihre Rolle als „Pfleger der Seele“ beinhaltet nicht hauswirtschaftliche, medizinische und pflegerische Leistungen. Sie ermöglichen es mit ihrem ehrenamtlichen Engagement, dass mehr Menschen mit Einschränkungen länger im vertrauten häuslichen Umfeld leben können. Seniorenbegleiter knüpfen da an, wo anderen Menschen die Zeit für Zuneigung fehlt, meint Valeska Burger, Projektleiterin der Ausbildung der Senioren-und Demenzbegleiter.

 

Ehrenamtliche Seniorenbegleiter suchen diese Tätigkeit einerseits weil sie etwas zu tun haben wollen und andererseits weil die viel Dankbarkeit erfahren. Die Freude, die man gibt, geht ins eigene Herz zurück, fasst die Projektleiterin für den Einsatz der Seniorenbegleiter Heidy Lang ihre Erfahrungen zusammen.

 

Die Seniorenbetreuung wird immer wichtiger, weil die Gruppe der über 70- und 80-Jährigen wächst. Die Stadt Bad Nauheim und das Freiwilligenzentrum haben erkannt, dass sie auf die Senioren zugehen müssen, damit diese nicht vereinsamen, betont Klaus Kress, der designierte Bürgermeister der Stadt. Weiter führte er aus, dass das ehrenamtliche Engagement in Zeiten des demografischen Wandels hilft soziale Standards zu halten und das Angebote der Seniorenbetreuung über die reine Pflege hinweg zu ergänzen.

 

Wenig später bedankt er sich für das Engagement und übergibt an die gerade Ausgebildeten ihre Zertifikate mit dem Wunsch für einen erfolgreichen Einsatz und viel Freude an der zukünftigen Aufgabe.

 

Die Koordinatorin des Projekts ehrenamtliche Senioren- und Demenzbegleiter Ingrid Schmidt-Schwabe betont in ihren Dankesworten neben dem Engagement der Freiwilligen, die Hilfe der Kooperationspartner, sowie den tätigen Referenten, den Projektleiterinnen, die Bereitschaft der Träger der Hospitationseinrichtungen, vor allem das Elisabethhaus sich an der Ausbildung zu beteiligen.

 

Das Freiwilligenzentrum – aktiv für Bad Nauheim, bietet in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Nauheim und mit sozialen Einrichtungen der Stadt bis zu zweimal jährlich eine Ausbildung zum/r ehrenamtlichen Senioren-begleiter/in an.

Die Schulung umfasst insgesamt 95 Unterrichtseinheiten Theorie und Praxis, die Kosten der Ausbildung tragen das Sozialministerium des Landes Hessen und die Pflegekassen. Die Teilnahmegebühr für Verpflegung und Unterrichtsmaterial beträgt 150 Euro.

 

Ein Informationsabend findet am 18. August 2017 um 18:30 Uhr im Erika-Pitzer Begegnungszentrum in der Blücherstr. 23 in 61231 Bad Nauheim statt. Interessierte sind hierzu gerne eingeladen. Auf der homepage www.fwz-badnauheim.de finden sie unter dem Projekt Seniorenbegleiter 2017 das Curriculum mit den Terminen.

Acht Senioren-und Demenzbegleiter beendeten ihre Ausbildung. Davon drei männliche Teilnehmer.

Albrecht-Vogt  Petra

Greier Karin

Grünbein  Doris

Hardtmann  Renate

Kerst  Anne

Kleinstricker Peter

Schwalm   Gerhard-Joachim

Thoemmes  Dietrich

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